Platzkonzert um 1914
Mit der Errichtung der Kamptalbahn 1889 war Gars eine leicht erreichbare Sommerfrische geworden. Damit erfolgte auch ein Ausbau der Infrastruktur: Flussbad mit Badhaus, Tennisplätze, schattige Alleen und Promenaden, Bau von Gaststätten und Hotels etc. Zu den Pionieren der „Sommerfrische“ zählten Franz und Sofie von Suppè, die hier ihr Landhaus mit einer großen Gartenanlage errichteten oder Ignaz Rainharter, der oberhalb der Kremser Straße eine schlossartige Villa errichten ließ. Der wichtigste Architekt dieser Zeit war der Wiener Stadtbaumeister Adolf Micheroli, der in der heutigen Julius-Kiennast-Straße selbst eine Sommerhaus hatte. Zur Unterhaltung der Gäste gab es zahlreiche Veranstaltungen: Sommertheater, ein erstes Kino im Vorgängerbau des „Hotel Kamptalhof“, dem Gasthaus Bruckmüller („Bio-Theater“). Die Theaterkompanie Löwinger spielte regelmäßig im „Goldenen Stern“ in der Kollergasse. Zur musikalischen Unterhaltung zählten neben Konzerten im Park (Musikpavillon aus dem Jahr 1908) die großen Platzkonzerte auf dem Garser Hauptplatz, bei der neben Militärmusik auch eine Garser Musikkapelle spielte.
